Arthur Conan Doyle. Arzt, Schriftsteller und Spiritist

Darf ein Detektiv voreilige Schlüsse ziehen? Sherlock Holmes hat dies nie getan. Er hat sich stets von Fakten leiten lassen, von nichts anderem. Sein Schöpfer Arthur Conan Doyle war in dieser Hinsicht anders. Er glaubte an Elfen, Feen und anderen Unsinn. Selbst sein Freund Harry Houdini konnte ihn nicht von diesem Aberglauben abbringen.


Es gibt Detektive, die durch einen einzigen Fall berühmt werden. Monsieur C. Auguste Dupin ist so ein Fall: Die Art, wie er die Morde in der Rue Morgue enträtselte, machte ihn mit einem Schlag bekannt. Doch nicht jeder ist gut zu sprechen auf Dupin, Sherlock Holmes zum Beispiel findet, er sei ein reichlich minderwertiger Bursche.

Auch wenn Holmes zum Zeitpunkt, da er dies sagt, selbst noch ganz grün hinter den Ohren ist, darf er sich solche Töne wohl durchaus erlauben, gilt er doch inzwischen als der berühmteste Detektiv der Welt. (Wer sich für Auguste Dupin interessiert, sollte bei Edgar Allan Poe nachschlagen.)

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Friederike Kempner. Leben und Werk

Viele Autoren versuchen bewusst, humorvoll zu schreiben. Die meisten scheitern aber dabei. Andere wiederum  schreiben humorvoll, obwohl sie es gar nicht bewusst versuchen. Eine Meisterin der unfreiwilligen Komik war Friederike Kempner.


Sie ist eine große Dichterin, eine der größten, die die deutschsprachige Welt je gesehen hat. Jeder kennt sie, jeder mag sie, jeder verehrt sie, jeder liebt sie – auch heute noch, mehr als 100 Jahre nach ihrem Tod. Ja, wer nach der Königin unter den deutschen Verseschmieden fragt, der bekommt unter Garantie nur eine Antwort zu hören: Friederike Kempner.

Doch hat sie diesen Ruf auch wirklich verdient? Sucht ihre Dichtkunst hierzulande tatsächlich noch immer ihresgleichen? Um dies nachzuprüfen, müssen wir wohl einen kurzen Blick auf ihr Werk werfen. Ein kleines Beispiel soll an dieser Stelle fürs Erste genügen:

Poesie ist Leben,
Prosa ist der Tod,
Engelein umschweben
Unser täglich Brot.

[Gedichte, Ausgabe von 1895, S. 87]

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Amanda Ros. Leben und Werk

Amanda Ros ist in Deutschland nahezu unbekannt. Die Erklärung dafür für ist einfach: Ihre Prosa ist im Grunde vollkommen unübersetzbar. Wer sie aber im Original liest, lernt eine ganz und gar ungewöhnliche Dichterin kennen.


Über die Frage, wer denn wohl der größte aller irischen Schriftsteller sei, wird beim Lesepublikum gerne eifrig gestritten. Die einen erklären George Bernard Shaw zu ihrem Liebling, die andern Samuel Beckett, Oscar Wilde oder William Butler Yeats, wieder andere küren Brendan Behan, Flann O’Brien oder James Joyce zu ihrem Favoriten.

Selbstverständlich ist es müßig, darüber zu disputieren, denn im Grunde ist doch alles nur eine Frage des Geschmacks. Ins Auge fällt aber, dass in Fachkreisen kein Zweifel darüber besteht, wer den Titel der hervorstechendsten Autorin Irlands verdient habe. In diesem Fall nämlich haben sämtliche Experten dieselbe Antwort parat: Amanda Ros.

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Emily Dickinson. Amerikas Dichterin

Emily Dickinson hat zu ihren Lebzeiten gerade einmal ein Gedicht veröffentlicht. Heute gilt sie als Amerikas größte Dichterin. Und das ganz zu Recht.


Keiner kannte sie. Wie auch, da sie ja die meiste Zeit wie eine Nonne in ihrem Häuschen vor sich hin lebte? Und von ihren Gedichten waren eh nur sieben Stück zu ihren Lebzeiten veröffentlicht worden. Kein Wunder also, dass sie ihren Zeitgenossen fast völlig unbekannt war, keiner ihrer Landsleute auch nur den leisesten Schimmer davon hatte, dass die größte Dichterin, die ihr Land je besessen, unter ihnen lebte. Wer also ist Emily Dickinson?

Emily Elizabeth Dickinson kam am 10. Dezember 1830 als zweites Kind von Emily Norcross und Edward Dickinson in Amherst im US-Bundesstaat Massachusetts auf die Welt. Sie hatte einen älteren Bruder (William Austin, geboren am 16. April 1829) sowie eine jüngere Schwester (Lavinia, geboren am 28. Februar 1833). Ihre Verwandten waren so etwas wie lokale Berühmtheiten in der nur 3000 Einwohner zählenden Kleinstadt im Osten der USA.

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Die Geschwister Mitford

Ob Schriftstellerin, Herzogin, Kommunistin, Faschistin oder Hitlerverehrerin – die mit Churchill verwandten Schwestern Mitford sorgten zu ihrer Zeit fast alle für Schlagzeilen. Der einzige Sohn der Familie starb bereits im Zweiten Weltkrieg.


1) Nancy
Die älteste Tochter des zweiten Barons von Redesdale (David Bertram Ogilvy Freeman-Mitford) und Sydney Bowles kam am 28. November 1904 in London zur Welt. 1933 heiratete sie Peter Rodd, den jüngsten Sohn des Barons Rennell, trennte sich aber bald von ihm und ließ sich später offiziell von ihm scheiden. Eine Zeitlang vergnügte sie sich dafür mit Gaston Palewski, der so etwas wie die rechte Hand de Gaulles war. Ruhm erwarb sie sich mit Romanen wie The Pursuit of Love (Englische Liebschaften, 1945) oder Love in a Cold Climate (Liebe unter kaltem Himmel, 1949). Nancy starb am 30. Juni 1973.

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