Reise um den Mond

Jules Verne hat der Geschichte von der Mondfahrt noch ein zweites Buch gewidmet: Reise um den Mond.


Daten zum Buch

  • Autor: Jules Verne
  • Titel: Autour de la lune
  • Genre: Roman
  • Verlagsort der Erstausgabe: Paris
  • Verleger: Pierre-Jules Hetzel
  • Erscheinungsjahr: 1870
  • Deutsche Erstausgabe: Reise um den Mond (Pest: Gebrüder Légrády 1873, Übersetzung: unbekannt)

Jules Verne hat sich wirklich Gedanken beim Abfassen seiner Romane gemacht. Mit den Gesetzen der Physik kannte sich Verne in der Tat so gut aus, dass seine Mondfahrt schon damals kein reines Hirngespinst war, sondern fast hätte funktionieren können.

Tatsächlich nimmt er an einer Stelle sogar die Aufgabe auf sich, die Anfangsgeschwindigkeit auszurechnen, die das Geschoss beim Abschuss besitzen müsse, damit es bis zum Mond werde fliegen können. Wobei er eins freilich außer Acht lässt: Die Rotation der Erde und die Schwerkraft der Sonne zieht er nicht in seine Überlegungen mit ein.

Dass er diesem Thema allerdings ein ganzes Kapitel widmet (das vierte), geht fast ein wenig zu weit. Zweimal schreibt er sogar eine dicke Formel hin, was bekanntermaßen jede zweite Leserin vergrault (→ Hawking 1991, S. 7).

Reise um den Mond weiterlesen

Von der Erde zum Mond

Das erste unserer Nachttischbücher handelt von der Raumfahrt des 19. Jahrhunderts: Von der Erde zum Mond von Jules Verne.


Daten zum Buch

  • Autor: Jules Verne
  • Titel: De la terre à la lune
  • Genre: Roman
  • Verlagsort der Erstausgabe: Paris
  • Verleger: Pierre-Jules Hetzel
  • Erscheinungsjahr: 1865
  • Deutsche Erstausgabe: Von der Erde zum Mond
    (Pest: Gebrüder Légrády 1873, Übersetzung: unbekannt)

Frau Luna ist ein ganz patentes Weib, nicht wahr? Zumindest ist das die Meinung all jener Esoteriker, die fest davon überzeugt sind, dass der Mond die Zahl der Geburten hienieden auf der Erde genauso beeinflusse wie die Verbrechensrate oder die Häufigkeit von Unfällen und Suiziden.

In einschlägigen Ratgebern und Mondkalendern (mit denen viel Geld zu verdienen ist) werden zudem gerne gewisse Maßregeln empfohlen, auf dass man plötzlich, bei abnehmendem Monde am besten, mit der passenden Diät zehn Kilogramm auf einmal verlieren möge. Wers glaubt …

Rein wissenschaftlich betrachtet ist das freilich nur höherer Blödsinn, einzig der Tidenhub wird vom Mond nachweislich beeinflusst. Aber wer einmal bei Vollmond nicht einschlafen konnte, der wird wohl ewig an seinem Aberglauben festhalten, es sei der Monde an diesem Übel schuld gewesen.

Von der Erde zum Mond weiterlesen

Nachttischlektüre

Welche Bücher sollte man gelesen haben? Auf diesen Seiten werden die unterschiedlichsten Romane und Erzählungen vorgestellt, einen Kanon soll dies aber nicht darstellen.


Ein Kanon ist nichts für mich. Die zehn besten Platten der Welt (Musikalben, keine Gehsteigplatten), die zehn größten Filme, die zehn lesenswertesten Bücher — das ist doch Kokolores. Alles eine Frage des Geschmacks, was dem einen sin Ul, ist dem andern sin Nachtigall, wie der Niederdeutsche zu sagen pflegt.

Klar, Goethe, Schiller & Co. (Kleist vor allem) sind nicht zu verachten, aber darf es nicht auch mal etwas anderes sein? Unterhalten werden wollen wir doch alle, und das gelingt einem Jules Verne mit vielen seiner Bücher doch wohl besser als Goethe mit seinen Wahlverwandtschaften, oder etwa nicht?

Nachttischlektüre weiterlesen

Bettine von Arnim und Christiane von Goethe

Was geschieht, wenn zwei Frauen um einen Mann streiten? Bettine von Arnim und Christiane Goethe haben es vorgemacht.


Wenn zwei Frauen miteinander einen Streit ausfechten, können mitunter schon mal die Fetzen fliegen. So geschehen auch vor knapp 200 Jahren, als die jungverheiratete Bettine von Arnim (geb. Brentano) mit Frau von Goethe aneinandergeriet.

Einige Monate nach ihrer Hochzeit am 24. Februar 1811 zog es das Ehepaar Arnim nach Frankfurt, wo sie Bettines Verwandten ihre Aufwartung machen wollten. Freilich ließen es sich die beiden nicht nehmen, zwischendurch auch einmal einen Abstecher nach Weimar zu machen, wo sie sich vom 25. August bis zum 21. September aufhielten und häufig bei Goethes zu Gast waren.

Bettine von Arnim und Christiane von Goethe weiterlesen

Der Untergeher

Glenn Gould war nicht nur Klavierspieler von Weltruf, er war auch ein höchst eigenwilliger Charakter. Ein Grund, weshalb ihn Thomas Bernhard in den Mittelpunkt eines lesenswerten Romans gestellt hat: Der Untergeher.


Daten zum Buch

  • Autor: Thomas Bernhard
  • Titel: Der Untergeher
  • Genre: Roman
  • Verlagsort der Erstausgabe: Frankfurt am Main
  • Verleger: Suhrkamp Verlag
  • Erscheinungsjahr: 1983

Wer wohl der wichtigste Klaviervirtuose des 20. Jahrhunderts gewesen ist? Von den dreien, die sich 1953 während eines Musikkurses bei Horowitz in Salzburg kennen lernen, kommt jedenfalls nur einer in Frage, Glenn Gould.

Diesem Titanen sind die anderen beiden weit unterlegen, der Erzähler genauso wie Wertheimer, den sie nur den ›Untergeher‹ nennen. Der Olymp ist für sie beide nicht zu erreichen, damit müssen sie leben. Können sie das aber?

Wertheimer zumindest kann es nicht, er geht daran zugrunde. Seine Schwester, mit der er eine Wohnung teilt, kann er zwar gängeln – sonst ist er zu nichts mehr fähig.

Der Untergeher weiterlesen

Die Brontës – eine Zeittafel

Charlotte Brontë kam am 21. April 1816 auf die Welt, kurz danach folgten ihre Schwestern Emily und Anne. Sie alle wurden nicht alt, Emily starb mit 30, Anne mit 29, Charlotte mit 39 Jahren. Trotzdem zählen sie zu den wichtigsten Vertreterinnen der englischen Literatur. Hier die wichtigsten Daten im Leben der Familie Brontë.


Die Brontës sind in Deutschland noch immer nicht so bekannt wie in ihrer Heimat. Deshalb soll an dieser Stelle eine kurze Zeittafel über Leben und Werk der Familie informieren.

1777 – Patrick Brunty wird am 17. März als Sohn von Hugh Prunty (oder Brunty) und Alice (Eleanor) McClory in Imdel (auch Emdale) in der irischen Grafschaft Down geboren.

1783 – Am 15. April wird Maria Branwell als Tochter von Thomas und Anne Branwell (née Carne) in Penzance (Cornwall, England) geboren.

1802 – Patrick Brunty verlässt Irland im September und tritt Anfang Oktober unter dem Namen Branty (später Brontë) ins St. John’s College in Cambridge ein.

Die Brontës – eine Zeittafel weiterlesen

Die Pflasterkästen

Viele Autoren haben ihre Erlebnisse aus dem Ersten Weltkrieg literarisch verarbeitet. Einen der besten Romane hat der deutsche Schriftsteller Alexander Moritz Frey geschrieben: Die Pflasterkästen.


Daten zum Buch

  • Autor: Alexander Moritz Frey
  • Titel: Die Pflasterkästen
  • Genre: Roman
  • Verlagsort der Erstausgabe: Berlin
  • Verleger: Gustav Kiepenheuer Verlag
  • Erscheinungsjahr: 1929

Zu dritt werden sie verschickt, der Trambahnschaffner, der Bader und der wortkarge Funk. Es ist September 1915, die Krankenträger fahren in den Krieg. Funks Bataillon steht an der Front, dort, wo es besonders weh tut, wo das Ziel alles Soldatischen nur noch viehisch zu nennen ist.

Funk, der Studierte, ist ganz und gar fehl am Platz, er ist unbrauchbar. Unbrauchbar nicht alleine seiner körperlichen Schwäche wegen, unbrauchbar vor allem auch deshalb, weil er nichts anzufangen weiß mit dem Kriegshandwerk zum einen, mit den französischen Soldaten sich verbunden fühlt zum zweiten. (Was ja durchaus verständlich ist. Im Krieg geht es halt nur ums Überleben, für die einen genauso wie für die anderen.)

Die Pflasterkästen weiterlesen

Dubliners

James Joyce ist meist schwer zu lesen. Seine Erzählungen sind aber wunderschön. Wer ihn einmal im Original genießen will, sollte zu diesem Hörbuch aus dem Hause Bertz + Fischer greifen: Dubliners.


Daten zum Buch

  • Autor: James Joyce
  • Titel: Dubliners
  • Genre: Erzählungen
  • Verlagsort der Erstausgabe: London
  • Verleger: Grant Richards
  • Erscheinungsjahr: 1914

Mit Joyce ist das immer so eine Sache. Manche lieben ihn, vielen ist er egal, wieder andere finden ihn einfach nur überkandidelt. Was soll man aber auch von einem Menschen halten, der so Sachen schreibt wie Ulysses oder Finnegans Wake, Bücher also, die kein Mensch heutzutage mehr liest? Oder stimmt dieses Verdikt vielleicht gar nicht?

Nun, Ulysses dürfte wohl noch immer seine Leserinnen finden, wenn sicherlich auch nur sehr wenige. Schlechter steht es freilich um Finnegans Wake, jenes Werk, das nur lesen sollte, wer sich gerne sein Gehirn verbrezeln lassen will. Trotzdem, psst, soll es doch tatsächlich Verrückte geben, die das Buch von vorne bis hinten gelesen haben, in toto. Schwer zu glauben, aber möglich ist ja alles. Von Thornton Wilder hieß es sogar, er habe das Buch verstanden, als einziger Mensch auf der Welt wahrscheinlich. Aber nee, Finnegans Wake braucht wirklich keiner zu lesen, da fällt man nur irgendwann tot um.

Dubliners weiterlesen

Der Erzherzog-Johann-Jodler

Der Erzherzog-Johann-Jodler ist das bekannteste der Lieder, die dem gleichnamigen Habsburger zu Ehren gedichtet worden sind. Wer aber ist der Autor?


Das Haus Habsburg hat viele merkwürdige Gestalten hervorgebracht. Das ist zum großen Teil der Inzucht geschuldet, der bei den Hamburgern mehr noch als in anderen Herrscherhäuser gefrönt wurde. Eine Ausnahme war Erzherzog Johann von Österreich (1782 bis 1859), der die Tochter eines einfachen Posthalters ehelichte. Dass er darob von der Thronfolge ausgeschlossen wurde, versteht sich von selbst.

Johann machte sich in der Steiermark einen großen Namen. Seine innovativen Ideen, mit denen er das damalige Herzogtum modernisierte, brachte ihm viel Anerkennung beim Volk, das ihm auf eine ganz besondere Weise ein Denkmal setzte: Ihm zu Ehren entstanden viele Weisen und Lieder, die teilweise auch heute noch gesungen werden. Das bekannteste dieser Lieder ist ganz ohne Frage der 1830 entstandene Erzherzog-Johann-Jodler (›Wo i geh und steh‹)

Der Erzherzog-Johann-Jodler weiterlesen

Killshot

Elmore Leonard ist ein Meister der Kriminalliteratur. Jetzt hat der Berliner Verlag Bertz + Fischer einen seiner Klassiker im Original als Hörbuch herausgebracht: Killshot.


Daten zum Buch

  • Autor: Elmore Leonard
  • Titel: Killshot
  • Genre: Roman
  • Verlagsort der Erstausgabe: New York
  • Verleger: Arbor House
  • Erscheinungsjahr: 1989

20 Jahre sind eine lange Zeit. Eine so lange Zeit, dass man sich kaum noch daran erinnern kann, welche Bücher damals auf den Markt gebracht worden sind. Oder etwa doch? Killshot war ja darunter, einer jener Romane aus der Schmiede des US-amerikanischen Kriminalschriftstellers Elmore Leonard, der damals, in den späten 80ern und frühen 90ern, seine wohl kreativste Phase erlebte. 1987 erschien Bandits, später folgten noch Freaky Deaky (1988), Get Shorty (1990), Maximum Bob (1991) oder Rum Punch (1992). Und zwischendurch (1989) eben auch Killshot, das ein Jahr später unter dem Titel Beruf: Killer auch in Deutschland erstmals veröffentlicht wurde.

Killshot weiterlesen